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Hygiene und Desinfektion
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Zu Beginn der weltweiten Coronavirus-Pandemie stieg die Nachfrage nach Desinfektionsmitteln sprunghaft an. Innerhalb weniger Tage waren viele Produkte zur Hände- sowie zur Flächendesinfektion ausverkauft. Die hohe Nachfrage ließ mancherorts auch die Preise in die Höhe schnellen. Neben vielen neuen Herstellern rief diese Situation auch einige unseriöse Anbieter auf den Plan. Für Verbraucher ist ein unseriöses Angebot nicht immer auf den ersten Blick zu identifizieren, daher helfen folgende Hinweise zur Einordnung neuer Angebote.
Achten Sie auf die Kennzeichnungen zum Anwenderschutz
Desinfektionsmittel unterliegen strengen gesetzlichen Regularien, da es sich bei ihrer Anwendung um ein gesundheitsrelevantes Thema handelt. Aufgrund des hohen Alkoholgehaltes sind Desinfektionsmittel in der Regel brennbare Flüssigkeiten. Eine entsprechende Kennzeichnung ist daher höchst sicherheitsrelevant.
Ein Produkt zur Desinfektion rechtssicher zu vermarkten, ist für Fachfremde schwierig, da eine umfassende Kennzeichnungspflicht nach der Chemikalienverordnung besteht. Diese Kennzeichnungspflicht betrifft nicht nur das Etikett, sondern auch jegliche Online-Angebote.
Entsprechende Signalwörter, Gefahren- und Sicherheitshinweise sowie Gefahrenpiktogramme müssen zum Inverkehrbringen des Produkts vorhanden sein. Dabei gilt es zu beachten, dass Hände-Desinfektionsmittel, die als Arzneimittel zugelassen sind, nicht zwingenderweise über Gefahrenpiktogramme verfügen. Sämtliche Sicherheitshinweise sind jedoch in Form von Sicherheitshinweisen vorhanden sein.
Ein (Online-)Angebot, welches keinerlei sicherheitsrelevanten Hinweise enthält, ist daher mit Vorsicht zu genießen.
Vergleichen Sie die Preise ähnlicher Produkte
Die Nachfrage bestimmt in vielen Fällen den Preis. Auf zahlreichen Online-Plattformen schossen zu Beginn der Pandemie daher die Preise für Desinfektionsmittel und medizinische Masken in die Höhe. Seriöse Händler richten sich bei der Preisgestaltung für medizinische Produkte nicht nur nach der hohen Nachfrage, sondern auch nach dem Bedarf zum Schutz der allgemeinen Gesundheit. Somit bleibt Preisstabilität im Vergleich zu der Zeit vor der Coronavirus-Pandemie erhalten.
Weniger seriöse Anbieter machen sich durch extreme Preisgestaltung in Zeiten einer weltweiten Ausnahmesituation womöglich sogar strafbar. Preiswucher liegt dann vor, wenn das angebotene Produkt und der dafür aufgerufene Preis in einem auffälligen Missverhältnis zueinanderstehen und dabei eine Zwangslage der Betroffenen ausgenutzt wird. Außerdem können Wucherpreise einen Wettbewerbsverstoß im Sinne einer aggressiven geschäftlichen Handlung und sogar einen Straftatbestand darstellen. Daneben drohen – werden Wucherpreise auf Plattformen wie Amazon oder eBay verlangt – auch Kontosperrungen, denn die Plattformen gehen inzwischen teils rigoros gegen überhöhte Preise für Schutzbedarf in Bezug auf Corona vor und sperren dabei auch unseriöse Anbieter.
Vorsicht bei zu hohen Versprechen bei gefälschten oder unwirksamen Desinfektionsmitteln
Im Kontext der globalen Pandemie hat auch die Kriminalpolizeiliche Organisation Interpol vor gefälschten Arzneimitteln und Produkten wie Einwegmasken, Impfstoffen, COVID-19-Testkits, Malariamedikamenten sowie Hände-Desinfektionsmittel gewarnt. Interpol ruft zur Skepsis gegenüber unrealistisch erscheinenden Werbeversprechen auf. Wenn ein Angebot zu gut erscheint, um wahr zu sein, ist Vorsicht geboten. Falls Sie ein Händedesinfektionsmittel auf der Webseite eines Drittanbieters finden, sollten Sie besonders gegenüber folgenden Eckdaten wachsam sein:
Prüfen Sie die Webseite des Herstellers und gleichen Sie die dortigen Angaben mit denen des Anbieters ab. Falls die Angaben nicht übereinstimmen, sollten Sie vom Kauf Abstand nehmen und gegebenenfalls die zuständigen Behörden informieren.