Hintergrund: Nosokomiale Infektionen gehören zu den maßgeblichen Risiken von Klinikaufenthalten. Kontaminierte Hände von Gesundheitsmitarbeitern stellen hierbei den wichtigsten Übertragungsweg dar. Eine fundierte Händehygiene ist daher wichtig für die Gesundheit und Sicherheit der Patienten. Dennoch ist die Compliancerate in vielen Krankenhäusern niedriger als 50 %. 2006 lag die Compliance der Mitarbeiter der Stanford Hospital & Clinics (SHC) bei unter 20 % durch eine offensive Kampagne konnte diese auf 45 % gesteigert werden. Diese suboptimale Ausgangssituation diente als Antrieb für eine weiterführende Intervention.
Methode: Basierend auf einer Literaturrecherche und Analyse der publizierten Interventionsstudien der Jahre 2000 bis 2007 entwickelte Day eine Empfehlungs-Richtlinie für die Verbesserung der Händehygiene. Die Richtlinie umfasste folgende Empfehlungen:
Gemeinsam mit einem Team aus Führungskräften, Hygiene- und Qualitätsexperten wurde darauf aufbauend ein Compliance-Ziel von 90 % festgelegt und Interventionen für jeden Punkt der Richtlinie entwickelt. Folgende Interventionen wurden über einen Zeitraum von 4 Monaten im SHC durchgeführt:
Ergebnisse: Die durchschnittliche Händehygiene der Mitarbeiter des SHC stieg innerhalb der ersten 6 Monate der multimodalen Intervention von 45 auf 85 %. Krankenschwestern und -pfleger zeigten die höchste Compliance (90 %), gefolgt von Ärzten (85 %) und weiteren Mitarbeitern (79 %).
Fazit: Die Studienergebnisse zeigen, dass eine multimodale Intervention die Händehygiene-Compliance verbessern kann. Auf Basis von evidenzbasierten Empfehlungen können einrichtungsspezifische Ansätze entwickelt und damit die Händehygiene-Kultur verbessert werden, schließt Day.
Quelle:
Day, C. Engaging the Nursing Workforce, Nursing Administration Quarterly, July/September 2009, Vol. 33, No. 3
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